Neues von SUNfarming
Im neuen Newsletter beschreibt SUNfarming die nächsten Schritte beim Bau des Solar-Parkes.
Der Anfang ist gemacht.
von Thorsten Linde
Es tut sich etwas Großes. 584 MWp sind eine gigantische Leistung. Es wird möglicherweise der größte Solarpark Deutschlands sein, der hier auf den Feldern der Gemeinde Steinhöfel entstehen soll. Jedenfalls ist seine projektierte Leistung erheblich größer als die des derzeit größten deutschen Solarparks in Werneuchen. Zwei Sachverhalte machen es mir leicht, mich mit diesem Projekt anzufreunden. Zum einem werden die Solar-Module nicht in einem zusammenhängenden Gebiet installiert, sondern auf 8 verschiedene Ackerflächen in der Gemarkung der Gemeinde Steinhöfel verteilt sein (zwei oder drei in der Umgebung von Tempelberg). Und zum zweiten sind die verwendeten Solar-Module bifacial. Sie haben 2 Gesichter. Unter den Solarmodulen, die höher aufgebaut werden als zum Beispiel in Neuhardenberg, können Pflanzen wachsen, Schafe nach Futter suchen oder Hühner scharren. Die verbauten Solarzellen werden in der Lage sein sowohl das direkt einfallende Licht von oben als auch das vom Boden reflektierte Licht auf der Unterseite in elektrische Energie umzuwandeln. Das hat zur Folge, dass die Ackerflächen auch weiterhin zur Lebensmittel-Produktion genutzt werden können. Versuchsanlagen mit einer solchen Technik gibt es bereits in Bayern. Ein kleines Video darüber habe ich im Internet gefunden.
Gebaut wird durch die Firma “SUNfarming” mit Sitz in Erkner. Übrigens hat eben diese Firma auch die Solarmodule auf der Kita in Heinersdorf montiert.
Um Informationen aus erster Hand zu erhalten, telefonierte ich mit Herrn Tauschke, dem Geschäftsführer der Firma Sunfarming und mit Herrn Gollin, unserem Bauamtsleiter. Bei beiden hatte ich den Eindruck, dass sie nichts zu verbergen hatten, sie gaben mir bereitwillig Auskunft. Beide haben ein großes Interesse an einer Akzeptanz des Projektes durch die Bürger. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme hat einen Leitfaden für Deutschland veröffentlicht. Ich hatte den Eindruck, dass man sich bei der Planung des Klimaparkes Steinhöfel an die Hinweise aus diesem wissenschaftlichen Leitfaden halten will.
Ich glaube, dass der geplante Klimapark hilft, die Energie für unsere Zukunft zu sichern. Und ich denke, dass diese hochmoderne Technologie Synergieeffekte haben wird. Die Energie muss gespeichert, in das Hochspannungsnetz eingespeist oder lokal verbraucht werden. Es werden sich Firmen dafür ansiedeln, die attraktive Arbeitsplätze bieten und Tempelberg für junge Menschen als Wohnort noch attraktiver machen werden. Es wird den Landwirten helfen.
Noch befindet sich die Planung des Projektes ganz am Anfang des Genehmigungs-Verfahrens. Ich hoffe auf ein zügiges Vorgehen, an dem wir Bürger beteiligt werden.
Über weitere technische Details und die nächste Entwicklung werde ich hier demnächst berichten.
Gern veröffentliche ich auch Gedanken von anderen Bürgern zu diesem Thema. Bitte nutzen Sie das Kontaktformular.
Weiter Informationen als Download und Link:
Beschreibung des Projektes (pdf-Datei)
SUNfarming Unternehmenspräsentation (pdf-Datei)
Das Spreejournal berichtet (Link)
In der Gemarkung von Tempelberg geplante Flächen (pdf-Datei)
Auf Anregung von Maik F. sei noch hinzugefügt:
Pdf-Dateien mit die geplante Flächen in den übrigen Ortsteilen der Gemeinde Steinhöfel können hier heruntergeladen werden. (Link)
weiter unten findet sich:
- die Stellungnahme des Ortsbeirates Tempelberg
- ein Kommentar von Frank Weiser
Frank Weiser schreibt:
Schön, dass es jemanden gibt, der einen Blog über sein Heimatdorf betreibt. Ich wohne ein paar Dörfer weiter und habe arge Beklemmungen, wenn ich an den "Klimapark Steinhöfel" denke. Überall in der Region gibt es vehemente Aktivitäten zur Erstellung von Photovoltaik Freiflächenanlagen, auch in meiner Gemeinde. Investoren suchen händeringend nach Flächen, überbieten sich mit Pachtpreisen und Zugeständnissen an die Gemeinden...., es ist keine Kunst, diese Investoren "an Land zu ziehen"... Wie soll denn unsere Heimat in ein paar Jahren aussehen ? Mit technischen Anlagen überbaut ? Ohne Feldflur ? mit abgesperrten, umzäunten Arealen überall um die Dörfer herum?
Nein, diesen Umbau der Lebensumwelt für mich als Dorfbewohner kann ich nicht gut heißen. Das Leben hier ist nun einmal der Gegenentwurf zum städtischen Leben, wo alles kanalisiert, geregelt, organisiert und an die Bedürfnisse der Menschen angepasst ist. Unsere Lebensqualität speist sich eben auch aus der weitgehend unberührten, historisch gewachsenen Kulturlandschaft, bestehend aus Wald, Wiesen, Feldern und anderen Landschaftselementen, die unsere Dörfer umgeben , die überhaupt Basis für die Gründung und Existenz der Dörfer sind, Identität und Verwurzelung ermöglicht. Das ist ein sehr werthaltiger Faktor für mich persönlich und auch für Menschen, die in Erwägung ziehen, sich hier anzusiedeln.
Noch ein paar Randnotizen zu Ihrem Beitrag.
Der Youtube Film zeigt eine echte Doppelnutzung Agrar/Solar, richtig, der Klimapark Steinhöfel sieht aber anders aus, ich denke, Sie wissen dies, Keine Ackerfrucht, kein Traktor . Es wächst Gras unter den Paneelen und Schafe werden es abfressen. Das wars.
Erzeugter Strom wird eingespeist in ein bestehendes Netz, es ist völlig unrelevant, wo er verbraucht wird. Es entstehen keine Gewerbeansiedlungen neben den Windradparks, das kann man sich ja ansehen in Jacobsdorf, Biegen, Zeschdorf... und der Strom wird exportiert. Die Aussicht auf entstehende lokale Arbeitsplätze kann ich, basierend auf meinem Wissen, nicht nachvollziehen.
Nein, wir können, ohne Grundlegendes zu zerstören, unsere Beiträge zur energetischen Umgestaltung leisten, Solarelemente auf Dächern, Sie erwähnen das.
Jeder Bürger kann zumindest seinen eigenen Energiebedarf selbst abdecken mit einer hauseigenen Anlage und ein rechtssicher ausgewiesenes Windvorranggebiet von ca. 500 ha für schätzungsweise 30 bis 40 Windräder wird ja auch zukünftig in der Nähe von Tempelberg Unmengen von Strom produzieren.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Weiser