Besuch aus Lettland
Der Erlebnisbauernhof Lieske in Tempelberg war schon oft Ziel und Zwischenstation für Besucher aus fern und nah. Das liebevoll restaurierte Stallgebäude mit der attraktiven Ferienwohnung, der Hof mit Hund und Katze, mit Kaninchen, Hühnern, Enten und Gänsen, der Garten mit Grill und Spielgerät, die Sitzecke am Lehmbackofen sowie das weitläufige Gelände, auf dem sich Schafe und Alpakas tummeln, waren und sind Anziehungspunkt in unserem kleinen Ort.
Es sind nicht nur Feriengäste, die hierher kommen, sondern auch viele andere Interessierte. Einige kommen aus beruflichen Gründen, z.B. Journalisten vom Fernsehen (RBB, Oscar, Oderland-Fernsehen). Vor einigen Jahren war das Gehöft eine Station der Tour de MOZ. Mehrmals war Familie Lieske Gastgeber bei der Brandenburger Landpartie. Vor vier Jahren vertrat sie mit ihrem Erlebnisbauernhof den Landkreis Oder/Spree auf der Grünen Woche in Berlin. Und nicht zuletzt reiste Inka Bause mit ihrem Fernsehteam schon des Öfteren an, um auf dem Lieskehof Aufnahmen für die Moderation ihrer RTL-Serie ‚Bauer sucht Frau’ zu realisieren.
Am 19. Januar 2015 hielt ein Fernbus aus Lettland vor dem Tor und entließ über dreißig Frauen und Männer, die von den Gastgebern herzlich begrüßt wurden. Es handelte sich um eine Delegation des lettischen Beratungs- und Ausbildungszentrums für Landwirtschaft unter der Leitung von Frau Aija Židena, deren Mitglieder aus verschiedenen Landesteilen stammten. Ziel der Reise nach Deutschland war die Sammlung von Erfahrungen auf den Gebieten der Existenzgründung und der Einrichtung von Ferienwohnungen. Auf dem Programm standen neben einem Besuch des Lieskehofes die Weiterfahrt nach Berlin zur Grünen Woche und Stippvisiten in Großschauen und im Ökodorf Brodowin.
Ich wurde gebeten, sprachliche Unterstützung zu leisten, falls es Verständigungsschwierigkeiten geben sollte. Als Sprachlehrer im Ruhestand sagte ich natürlich zu. Meine Frau Christel steuerte Kuchen für die Kaffeetafel bei. Doch vor der kulinarischen Rast stand die Besichtigung des Gehöfts an. Die Gäste zeigten sich sehr interessiert an dem Angebot für Feriengäste und der Kleintierhaltung. Während des Rundgangs durch das Gelände, in dem Schafe und Alpakas weideten, wurden eifrig Notizen gemacht und Fotos geschossen. Außerdem mussten sehr viele Fragen beantwortet werden. Nach der Kaffeetafel, bei der viel erzählt und gescherzt und auch das Filzverfahren vorgestellt wurde, war der Hofladen Anziehungspunkt für die lettischen Besucher. Besonderes Interesse fanden die verschiedenen Artikel aus Schaf- und Alpakawolle. Besonders gefragt waren Einlegesohlen – es war wohl recht fußkalt im Bus. Nach der herzlichen Verabschiedung und der Entgegennahme von Einladungen nach Lettland nahm der Bus Kurs auf die deutsche Hauptstadt.
Eine recht kurze, aber sehr angenehme und für beide Seiten interessante Begegnung war zu Ende gegangen.
Nun ist Tempelberg auch in Lettland ein Begriff!
Lothar Fielauf, Tempelberg