Ein Abriss der Tempelberger Geschichte (ein tabellarischer Lebenslauf)
Ein Abriss der Tempelberger Geschichte (ein tabellarischer Lebenslauf)Eine mehrteilige Abhandlung, die die Geschichte der Besiedlung des Lebuser Landes und damit die historischen Umstände, die zur Gründung Tempelbergs führten, beschreibt kann man hier lesen.
2500 – 2100 v.d.Z | Spuren der Besiedlung in der Jungsteinzeit: Steinkistengrab |
4. / 5. Jh | Im Zuge der Völkerwanderung ziehen germanische Stämme in ferne Länder; slawische Stämme dringen über die Oder bis zur Elbe vor |
8. bis 13. Jh. | Kämpfe der römisch-katholischen Kirche, deutscher und polnischer Fürsten um die Eroberung des Gebietes zwischen Elbe und Oder und die Christianisierung der Slawen |
um 1000 | Kaiser Otto III. durchquert das Land, um den polnischen Fürsten Boleslaw I., den Tapferen, aus dem Hause der Piasten in Gnesen zum „Herrn des christlichen Slawentums“ zu krönen; ein paar Jahre später erobert Boleslaw I. die slawische Burg Lebus, zerstört sie und erbaut eine neue Kastellaneiburg; er besetzt die Furt und fällt in das Deutsche Reich ein, um slawische Stämme diesseits der Oder zu erobern. |
1118 / 1119 | Gründung des Templerordens |
1124/1125 | Boleslaw III., Schiefmund, gründet das Bistum Lebus; das kaum besiedelte Lebuser Land gehört zum schlesischen Herrschaftsgebiet |
1150/ 1157 | Albrecht, der Bär, aus dem Hause der Askanier erobert weite Teile Brandenburgs von der Elbe aus und begründet unter Umgehung des Lebuser Landes die Mark Brandenburg. |
1201 – 1238 | Heinrich I., der Bärtige, ist schlesischer Herzog. |
1225 – 1230 | Im Kampf gegen deutsche und polnische Fürsten sowie den Erzbischof von Magdeburg erobert Heinrich das Lebuser Land erneut und treibt dessen Besiedlung voran. |
1229 | Heinrich I. übereignet den Templern 300 Hufen Land im Lebuser Land; die Templer gründen die Komturei Lietzen mit mehreren Dörfern, so auch Tempelberg |
1244 | Im Zusammenhang mit der Zehntverleihung durch den Lebuser Bischof Heinrich wird Tempelberg erstmals urkundlich erwähnt. |
2. Viertel d. 13. Jh. | Bau der Tempelberger Kirche |
1312 (1318) | Aufhebung des Templerordens durch den Papst; Übertragung (Übernahme) der Güter auf die Johanniter |
1412 | Verlehnung des Gutes an die Familie von Wulffen, die bereits seit (mind.) 1333 unter den Johannitern das Gut verwaltet. |
Um 1500 | Hans Kohlhase (Kleists „Michael Kohlhaas“) wird in einer Tempelberger Familie, deren Angehörige Leibeigene der Wulffens sind, geboren |
1723 | Erste Erwähnung der Tempelberger Mühle |
1802 | Karl August von Hardenberg erwirbt das Gut Tempelberg, Umbau des Herrenhauses, Ausbau des Wirtschaftshofes bis Mitte des 19. Jh.; Abschaffung der alten Dorfordnung von 1624 |
1807 | Napoleons Truppen erreichen Tempelberg und demolieren es teilweise. |
1861 | Tempelberg findet Erwähnung in Theodor Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. |
1869 | Ausbau der Steinhöfler Chaussee Richtung Fürstenwalde |
1896 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Tempelberg |
1910 | Pflasterung der Lindenstraße |
1922 – 1940 | Paul Schindler ist Pächter des Gutes Tempelberg. |
1923 | Tempelberg hat 536 Einwohner. |
18.4.1945 | Der zweite Weltkrieg geht zu Ende; die Tempelberger fliehen in zwei Trecks vor der herannahenden Front; bei ihrer Rückkehr finden sie u.a. das Gutshaus und das Vorwerk zerstört vor. |
1946 | Bodenreform (Enteignung des Großgrundbesitzes und Aufteilung des Landes an Siedler) |
1957 /1960 | Gründung der LPG Typ III / LPG Typ I |
ab 1989 | Gesellschaftliche Wende, Liquidation der LPG, Landrückgabe und Privatisierung der Landwirtschaft |
31.12.2002 | Tempelberg wird Teil der Großgemeinde Steinhöfel |