35 Jahre deutsche Einheit in Tempelberg- Ein Fest für den Frieden

Anlässlich des 35-jährigen Jubiläums der deutschen Einheit fand in Tempelberg eine Gedenkveranstaltung statt. Auf Einladung von Ortwin Czarnowski versammelten sich zahlreiche Menschen, die während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in Tempelberg lebten – darunter Gäste aus Bayern, Lüneburg, Hoyerswerda, Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg. Zu den Teilnehmern zählte unter anderem Gunter Fritsch, ehemaliger Landrat von Märkisch-Oderland und Präsident des Brandenburger Landtages und der ehemalige Friedensfahrer Axel Peschel. 

Viele der Anwesenden hatten Tempelberg bereits vor Jahrzehnten verlassen, einige sogar vor dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961. Heute sind sie über achtzig Jahre alt und erinnerten sich gemeinsam an die Schrecken des Krieges.

 Der damals fünfjährige Ortwin Czarnowski erinnert sich: „Anfang April 1945 steh ich auf dem Sommerweg in der Nähe von unserem Haus, es war damals das erste Haus, wo Gerda Behnke wohnte. Eine Kompanie junger Burschen, schwarz gekleidet, trugen etwas über die Schultern und marschierten Richtung Hasenfelde. Ich war so begeistert und wollte am liebsten mitmarschieren. Ich recherchierte viele Jahre später, es war eine Volkssturmkompanie mit je einer Panzerfaust, die sinnlos in den Tod getrieben wurde. Es war die letzte große Schlacht vor Berlin - die Seelower Höhen auch Müncheberg und Tempelberg hat es schwer getroffen. Wie ich mit dem "rollenden Klassenzimmer" vor 5 Jahren die Gedenkstätte Seelower Höhen besuchte, war mir klar, dass von diesen Jungs, die durch Tempelberg marschierten, niemand überlebte.“ 

Der Anlass ihres Besuchs war der Ruf nach dauerhaftem Frieden, das Pflanzen eines Friedensbaumes, ein Zeichen der Hoffnung. Manfred hatte im Vorfeld das Pflanzloch ausgehoben, die Eiche wurde dann gemeinsam gepflanzt. Eine Einwohnerin setzte mit ihren Enkelkindern Erika an den Fuß des Baumes; die Kirchenglocken begleiteten diesen Moment feierlich.

Das Treffen war geprägt von Lebensfreude und Optimismus. Für das kommende Jahr ist ein Wiedersehen am Friedensbaum zum Kartoffelfest geplant.